Pressestimmen
21.August 2006 ©

Verwesende Geflügelreste im Karton
Wilde Müllkippe ein Ärgernis
jk BUER. Als Wanderwart des Heimat- und Verschönerungsvereins Buer ist es Hartmut Langenberg gewohnt, an der frischen Luft zu arbeiten. Als er jetzt den Wanderparkplatz am Steffenweg im Huntetal kontrollierte, drang ihm allerdings süßlicher Verwesungsgeruch in die Nase. „Unbekannte hatten am Rand der Anlage einen Karton abgelegt, in dem sich die Kleinteile von geschlachteten Hühnern befanden“, berichtete der 76-Jährige am Wochenende sichtlich erbost. Solche Funde seien jedoch kein Einzelfall. Immer wieder steuerten verantwortungslose Zeitgenossen den von der Huntetalstraße nur sehr schwer einsehbaren Parkplatz an, um sich Materialien unterschiedlichster Art zu entledigen – von Grünschnitt über Palisadenreste und Sperrmüll bis hin zu Altpapier. „Wir vom Heimatverein sind über dieses Verhalten maßlos enttäuscht, da sich gerade von diesem Parkplatz aus wunderschöne Wanderwege erschließen“, berichtete Langenberg. So beispielsweise die Rundwanderwege „Kleiner Kellenberg“ und „Großer Kellenberg“ sowie der Waldlehrpfad, der anhand von 115 Hinweistafeln viel Wissenswertes über das Ökosystem Wald und die Forstwirtschaft vermittele. Hinzu komme ein so genanntes „Arboretum“, in dem 50 Baumarten zu sehen seien – ebenfalls ausgestattet mit Informationstafeln. „Wir haben gerade in den letzten Wochen und Monaten viel Zeit und Geld investiert, um zahlreiche Hinweistafeln zu ersetzen, die im Winterhalbjahr bei Holzrückearbeiten beschädigt worden waren. Nach Abschluss unserer Arbeitseinsätze erstrahlen Waldlehrpfad und Arboretum jetzt in neuem Glanz – nur der Wanderparkplatz lässt mit Blick auf das äußere Erscheinungsbild zu wünschen übrig“, sagte Langenberg weiter. Obwohl eine große Grünabfallsammelstelle nur etwa vier Kilometer vom Ausgangspunkt des Steffenweges entfernt liege, suchten immer wieder Gartenbesitzer den Parkplatz auf, um dort insbesondere Gartenabfälle widerrechtlich zu entsorgen. Ein solches Verhalten sei für ihn, so der Wanderwert, nicht nachvollziehbar, zumal das Material auf der Deponie in Bulsten kostenlos abgelegt werden könne, um anschließend der Kompostierung zugeführt zu werden. „Wir wollen uns jetzt dafür einsetzen, dass der Wanderparkplatz zur Straße hin freigeschnitten wird. Auf diese Weise würde das Areal frei einsehbar werden – und das schrecke vielleicht die Umweltsünder davon ab, weiteren Müll auf dieser Fläche abzulagern“, erklärte Langenberg.21.August 2006 ©

Chancen für Flora und Fauna
Ausstellung „Naturschutz im Kirchspiel Buer“ eröffnet
jk BUER. Weite Teile der Hunte im Kirchspiel Buer stehen unter Naturschutz, ebenso Bereiche des ehemaligen Sandabbaugebietes im Grenzgebiet von Markendorf und Bulsten, wo die Stiftung für Ornithologie und Naturschutz auf einer Gesamtfläche von 6,7 Hektar ein beispielgebendes Naturschutz- Projekt gestartet hat. Beide Themen stehen im Mittelpunkt der Ausstellung Naturschutzprojekte im Kirchspiel Buer“, die der Heimatund Verschönerungsverein Buer aus Anlass des Buer- Marktes im Heimathaus Osnabrücker Tor eröffnete. „Wir möchten mit dieser Präsentation den Blick auf den Naturschutz in unserer Gemeinde richten“, erläuterte Vorsitzender Dieter Huntebrinker, der die Schau mit Unterstützung des Vorsitzenden der Stiftung für Ornithologie und Umweltschutz, Volker Tiemeyer, vorbereitet hat. Als bemerkenswert bezeichnete Huntebrinker die Tatsache, dass im Kirchspiel Buer fast die gesamte Hunte unter Naturschutz stehe – vom Quellgebiet am Moselerberg bis zu den Saurierfährten. „Ausschließlich im Bereich des Sägewerkes Bulthaup in Meesdorf steht der kleine Fluss nicht unter Naturschutz“, erläuterte der Vorsitzende. Hierfür seien unweit des Firmengeländes Ausgleichsflächen mit Teichanlagen und entsprechender Bepflanzung angelegt worden. Die Stiftung für Ornithologie und Naturschutz habe unlängst von der Bau-Unternehmensgruppe Dallmann (Bramsche) ein nahezu sieben Hektar großes Areal im Grenzbereich von Markendorf geschenkt bekommen, führte Stiftungsvorsitzender Volker Tiemeyer aus. Die Stiftung wolle auf dem ehemaligen Boden- Abbaugebiet mit Unterstützung der Fachhochschule Osnabrück (FH) und der Bundesumweltstiftung (DBU) Biotope anlegen und Umwelt- Bildung betreiben. Die dadurch erstmalig praktizierte direkte Kooperation eines Wirtschaftsunternehmens mit Naturschützern gelte als wegweisend. Was bedeutet Naturschutz? Welche Chancen ergeben sich aus dem Naturschutz für Flora und Fauna? Welche Einschränkungen sind mit ihm verbunden – und nach welchem Procedere werden Naturschutzgebiete ausgewiesen? So lauten einige wenige von zahlreichen Fragen, die während eines Besuches der Ausstellung umfassend beantwortet werden: auf Schautafeln, anhand von Informationsbroschüren und Zeitungsartikeln sowie mit großflächigen Karten, auf denen unter Naturschutz gestellte Flächen im Raum Buer zu sehen sind.24.März 2006 ©