Pressestimmen
1.Dezember 2008 ©
Das Werk ist vollendet: Im Beisein von rund 40 Gästen wurde der neue Glockenstuhl auf dem
Schlichteberg am Samstagnachmittag offiziell eingeweiht. Foto: Jürgen Krämer
Stätte der Begegnung
Neuer Glockenstuhl auf dem Schlichteberg offiziell eingeweiht
jk BUER. Mit einem Fest, das
von Sabine Wehrmann und
Dieter Horst organisiert worden
war, haben die Ortschaft
Holzhausen, der Ortsrat sowie
der Heimat- und Verschönerungsverein
Buer am Samstagnachmittag
den neuen
Glockenstuhl auf dem
Schlichteberg eingeweiht.
Dieter Horst, der vor Ort als
Projektkoordinator wirkte,
brachte seine Freude darüber
zum Ausdruck, „dass unsere
Glocke auch in Zukunft bei
Freud und Leid ertönen wird“.
Sein Dank galt allen, die einen
Beitrag zur Umsetzung des Projektes
leisteten – vom Heimatund
Verschönerungsverein
über den Ortsrat bis hin zur
Bürgerstiftung der Kreissparkasse
Melle. „Ohne das finanzielle
Engagement dieser Stiftung
wäre die Umsetzung dieser
Maßnahme gar nicht möglich
gewesen“, sagte Horst an
den Geschäftsführer der Bürgerstiftung,
Henning Bauer, gerichtet.
Worte des Dankes fand
der Redner ferner für Familie
Emanuel, die den Standort für
den Glockenstuhl zur Verfügung
stellte, für Werner Weßler,
der die so genannte „Zwille“
beisteuerte, für Dieter und
Heide Huntebrinker, welche
die Stützpfeiler für den Glockenstuhl
gestiftet hatten, sowie
für Tischlermeister Gert
Möller. Ein ganz besonderes
Dankeschön sprach Horst darüber
hinaus den freiwilligen
Helfern vor Ort aus – allen
voran Dieter Stiegemeyer, der
ungezählte Stunden seiner
Freizeit in das Projekt investierte.
Ortsbürgermeister Georg
Harms lobte die Realisierung
des Vorhabens als „großes Gemeinschaftswerk“.
Sein Dank
galt der Familie Kattmann, die
seit mehr als 30 Jahren als
„Glöckner von Holzhausen“
fungiere und hierfür während
der Feierstunde eine kleine Anerkennung
in Form eines Blumenstraußes
erhielt. Einem
Grußwort des Heimatvereinsvorsitzender
Dieter Huntebrinker
folgte ein kurzer Festvortrag
von Ortsratsmitglied Wilhelm
Hunting, dem Vorsitzenden
des Arbeitskreises für Ortsentwicklung.
Er brach in seiner
viel beachteten Ansprache eine
Lanze für den Erhalt aller neun
Dorfglocken im Kirchspiel Buer.
An die Bevölkerung richtete
Hunting den Appell, die traditionsreichen
Glockenstandorte
auch in Zukunft als Stätten der
Begegnung und der Kommunikation
zu nutzen.
15.Oktober 2008 ©
Auf jeden Zentimeter kam es an: Unter Einsatz eines Teleskopkrans wurde der Glockenstuhl
am späten Montagnachmittag auf dem Schlichteberg aufgestellt. Fotos: Jürgen Krämer
Schon bald soll die Glocke erschallen
Hölzerne Zwille auf dem Schlichteberg aufgestellt
Von Jürgen Krämer
BUER. Seit einiger Zeit ist ihre
eherne Stimme verstummt.
Die Rede ist von der Dorfglocke
auf dem Schlichteberg in
Holzhausen. Aber schon bald
soll der Klangkörper wieder
weithin erschallen und der Bevölkerung
von Freud und Leid
im Orte künden – dann allerdings
in einem neuen Glockenstuhl,
der am späten
Montagnachmittag von Anwohnern
und weiteren Helfern
unter der Federführung von
Tischlermeister Gert Möller
aus Buer an malerischer Stelle
errichtet wurde.
Dorfglocken haben in Holzhausen
eine lange Tradition,
deren Anfänge allerdings im
Dunkel der Geschichte vorborgen
geblieben sind. „Es soll mindestens
drei gegeben haben“,
berichtet Friedel Oberdiek, der
in unmittelbarer Nähe des Glockenstandortes
wohnt. Ursprünglich
habe die
Holzhausener
Glocke „auf Wellmanns Hof
unten im Ort“ geläutet. Kurz vor
der kommunalen Gebietsreform
hätten die Verantwortlichen
der damals noch selbstständigen
Gemeinde Holzhausen
im Jahre 1972 den Beschluss
gefasst, den Standort für den
Klangkörper auf den Schlichteberg
zu verlegen.
Mehr als 30 Jahre lang erschallte
die Glocke vor den Toren
des Wildparks – ein Zeitraum,
in dem Wind und Wetter
dem nur rund drei Meter hohen
Glockenstuhl dermaßen
zusetzten, dass dieser mehr
und mehr baufällig wurde.
„Im ausgehenden Winter
2007 entstand in der Bevölkerung
des Ortes der Wunsch, ein
neues Bauwerk zu realisieren“,
erläutert Dieter Horst, der
selbst Holzhausener Bürger
und stellvertretender Vorsitzender
des Heimat- und Verschönerungsvereins
Buer ist.
Im Folgenden sei es zu Zusammenkünften
gekommen, in deren
Verlauf auch Alternativstandorte
für die Glocke diskutiert
worden seien. „Am Ende
gab es allerdings ein überwältigendes
Votum für den Standort
Haben ihre helle Freude an der glänzenden Glocke: Dieter
Horst und sein zweijähriger Enkel Lasse.
am Schlichteberg“, so Horst.
Das Projekt geriet in der Folgezeit
zu einem wahren Gemeinschaftswerk:
Ortsratsmitglieder,
Holzhausener Bürger,
die Familie Emanuel als
Grundstückseigentümer und
die Bueraner Heimatfreunde
machten den neuen Glockenstuhl
zu ihrem Thema. Allgemeiner
Tenor: Der Klangkörper
sollte in einer hölzernen
Zwille aufgehängt werden – einem
Eichenbaum mit zwei
mächtigen Stammausbreitungen,
der schließlich in Meesdorf
aufgetan wurde.
„Wir haben den etwa neun
Meter langen Stamm entrindet
und vom Splint befreit“, berichtet
Tischlermeister Möller. Die
Zwille werde von vier großen
Streben gestützt, die in Betonfundamenten
fest im Boden
verankert seien.
Auch Dieter Stiegemeyer aus
der Nachbarschaft brachte sich
aktiv in das Projekt ein – beispielsweise,
indem er die Glockenhalterung
aufwändig sanierte
und dem im Jahre 1920
aus Bronze gegossenen Klangkörper
unter Einsatz eines
Sandstrahlgebläses zu neuem
Glanz verhalf.
Schon jetzt freuen sich die
Holzhausener, denn noch im
Oktober soll der neue Glockenstuhl
offiziell eingeweiht werden
Der Mann an der Zwille: Tischlermeister Gert Möller und
seine Mitarbeiter setzten das Projekt handwerklich um.
Verzweigt und scharfkantig: Mit solchen Metallteilen wurde
der Glockenstuhl im Betonfundament verankert.
Mit vereinten Kräften: Vor der Montage der Streben wurde
die Zwille in die richtige Position gebracht.
15.September 2008 ©
„Die Freude an Gottes schöner Natur wecken“
Vorsitzender Dieter Huntebrinker hielt beim Festakt in der St.-Martini-Kirche Rückschau – Das nächste Projekt steht bereits vor der Tür
jk BUER. „Der Verein will dem
Allgemeinen dienen, angenehm
Herz und Auge erfreuend
und jedermann zugängliche
Orte erschließen und die
Freude an Gottes schöner Natur
wecken.“
Dieses Ziel hatten sich einige
zukunftsorientierte Bürger auf
die Fahnen geschrieben, als sie
im Jahr 1883 den Heimat- und
Verschönerungsverein Buer
aus der Taufe hoben. Dieter
Huntebrinker, seit 1996 Vorsitzender
der traditionsreichen
Organisation, stellte dieses Zitat
am Samstagnachmittag
während des Festaktes zum
125-jährigen Vereinsjubiläum
an den Anfang seiner Rückschau
auf die Historie der Bueraner
Heimatfreunde.
Bekannte Persönlichkeiten
wie Georg-Karl Eicke (Vorsitzender
von 1883–1886), Gustav
Struck (1886–1896), Carl Ledebur
(1896–1905), Fritz Kamping
(1905–1922), Ludwig Rögge
(1922–1930), August Behrens
(1930–1932, Friedrich Unland
(1932–1959) und Wilhelm Hensiek
(1959–1996) seien es gewesen,
die den Verein engagiert
geführt und – unterstützt von
ihren Vorstandskollegen – mit
Leben erfüllt hätten. Am Beispiel
der jüngeren Vereinsgeschichte
zog der Redner eine
durchweg positive Bilanz: Vortragsabende
und Ausstellungen
im Heimathaus, ein attraktives
Wanderwegenetz, das das
gesamte Kirchspiel durchziehe,
attraktive Jahresfahrten und
gelungene Wanderungen seien
der beste Beweis dafür, dass der
Verein mitten im Leben stehe.
Worte des Dankes richtete
Huntebrinker an drei Mitstreiter,
die an der Basis zusammen
mit ihm regelmäßig Kärrnerarbeit
leisten: die Vorstandsmitglieder
Hartmut Langenberg
und Rolf Kellermann sowie
Vereinsmitglied Irmgard Buth.
Als die 125-Jahr-Feier am
späten Samstagnachmittag mit
einer Kaffeetafel unter der Regie
des Landfrauenvereins im
Gemeindehaus am Heckengang
zu Ende ging (Grußworte
entboten dabei unter anderem
Bundestagsabgeordneter Georg
Schirmbeck und der Vorsitzende
des Heimatvereins Melle,
Hartmut Wippermann),
freuten sich die Verantwortlichen
über die gelungene Jubiläumsveranstaltung.
Und: Sie
richteten den Blick bereits auf
das nächste Projekt – die Erneuerung
des Glockenstuhls in
Holzhausen, das in diesen Wochen
nach monatelanger Vorbereitung
unter der Federführung
von Vorstandsmitglied
Dieter Horst realisiert wird.
Begrüßung im Sonnenschein: Bei herrlichstem Spätsommerwetter hieß Vorsitzender Dieter Huntebrinker (am Rednerpult)
die Teilnehmer der Jubiläumsfeierlichkeiten auf dem Kirchplatz in Buer willkommen.
Neudeck: Fritz Kamping war der Bill Gates von Buer
Schleef: Was Heimatvereine leisten, ist mit Geld nicht aufzuwiegen
jk BUER. Als Kristin Auf der
Masch am 17. Mai 1996 das
Licht der Welt erblickte,
ahnte sie noch nicht, dass
sie auf den Tag genau 149
Jahre nach der Geburt Fritz
Kampings geboren wurde –
eine Tatsache, die ihr am
Samstagnachmittag eine
besondere Aufgabe zuteil
werden ließ.
Zu Beginn der Feierlichkeiten
zum 125-jährigen Bestehen
des Heimat- und Verschönerungsvereins
Buer
war es der Enkeltochter von
Ortsbürgermeister Georg
Harms mit dem Enthüllen
der Fritz-Kamping-Statue
vorbehalten, die offizielle
Einweihung des Denkmals
zu vollziehen – ein feierlicher
Akt, der von den rund 350
Gästen mit Beifall aufgenommen
wurde.
„Der Heimat- und Verschönerungsverein
Buer begeht
sein 125-jähriges Bestehen,
und wir haben Anlass zu danken.
Zu danken all jenen Menschen,
die uns in dieser Zeitphase
unterstützt und besonders
den Menschen, die sich
für unseren Ort engagiert haben.
Als Geste des Dankes
möchten wir ein Einwohnern
unseres Kirchspiels etwas zurückgeben
und ein Geschenk
machen – in Form der Fritz-
Kamping-Skulptur“, betonte
Vorsitzender Dieter Huntebrinker
in seiner Eröffnungsrede.
Kamping, der von 1847
bis 1922 lebte und als wohlhabender
Fleischwarenfabrikant
zahlreiche gemeinnützige
Projekte auf den Weg
brachte beziehungsweise unterstützte,
rage „als Leuchtturm
aus der Gruppe von
Menschen heraus, die sich
um unser Dorf verdient gemacht
haben“. Aus diesem
Grunde sei es gut und richtig,
dieser Person ein Denkmal zu
setzen. Der Redner dankte im
Folgenden zum einen Künstler
Peter Fischer-Blessin, der
die Bronzefigur auf hervorragende
Weise realisiert habe,
zum anderen allen Sponsoren
wie der Bürgerstiftung und
der Kreissparkasse Melle, die
das Projekt finanziell unterstützten.
Nach der Bestimmungsübergabe
des Denkmals, die
von einer Bläsergruppe aus
Wellingholzhausen unter der
Leitung von Dennis Diekmann
musikalisch umrahmt
wurde, begaben sich die Teilnehmer
zum Festakt in die
St.-Martini-Kirche.
„Fritz Kamping war ein
Mensch, der für Buer viel getan
hat – und auch der Heimat-
und Verschönerungsverein
bewirkt viel Gutes für
das Dorf und seine Umgebung“,
rief Pastorin Annette
Lehmann in ihrer Begrüßungsansprache
aus. Es war
der Wunsch der Geistlichen,
dass es durch die Figur zu
mehr Leben auf dem Kirchplatz
kommen möge – beispielsweise
durch Kinder, die
sich dort zum Spielen verabredeten.
Landrat Manfred Hugo,
der die Grüße des Landkreises
Osnabrück übermittelte,
zeigte sich erfreut darüber,
dass der Festakt in einem
Gotteshaus abgehalten wurde,
um danach einen Bezug
zur Jubiläumsorganisation
herzustellen: „125 Jahre Heimat-
und Verschönerungsverein
Buer ist auch Ausdruck
des Geistes, der in den
80er Jahren des 19. Jahrhunderts
durch die Erweckungsbewegung
Land ausging“,
sagte der Redner. Seinerzeit
habe eine Aufbruchstimmung
geherrscht, in der viele
Bürger erkannt hätten, „dass
man für sein Gemeinwesen
einstehen muss“. Auch in
Buer hätten sich verantwortungsbewusste
Menschen
von diesem Geist leiten lassen.
So seien die Gründer des
Jubiläumsvereins bereit gewesen,
sich für die Allgemeinheit
einzusetzen – ein
Engagement, das nachfolgende
Generationen mit Erfolg
fortgesetzt hätten. Stellvertretender
Bürgermeister
Burghardt Schleef, der im
Namen von Rat und Verwaltung
der Stadt Melle ein
Grußwort entbot, rief die Initiative
von Vorstandsmitglied
Jürgen Krämer in Erinnerung,
dem Jubiläumsjahr
mit dem Kamping-Projekt einen
besonderen Stempel aufzudrücken.
Anschließend
würdigte er die engagierte
Arbeit aller Heimatfreunde
im Grönegau in den Bereichen
Naherholung und Kulturförderung
am Beispiel des
Bueraner Vereins: „Hier wird
etwas geleistet, das wir nicht
mit Geld aufwiegen können.“
Ulrich Gövert, Präsident
des Wiehengebirgsverbandes
Weser-Ems, rief anschließend
in Erinnerung, dass
seine Organisation im Jahre
1908 unter anderem vom
Heimat- und Verschönerungsverein
Buer aus der
Taufe gehoben worden war,
und stellte mit Blick auf die
erfolgreiche Arbeit der Jubiläums-
Organisation anerkennend
fest: „Wir sind stolz
auf diesen Verein.“
Der Vorsitzende des Heimatbundes
Osnabrücker
Land, Jürgen Eberhard Niewedde,
machte mit wohlgesetzten
Worten deutlich, dass
das Fritz-Kamping-Projekt
von Teilen der Öffentlichkeit
durchaus kritisch begleitet
wurde. Für ihn gab es allerdings
keinen Zweifel: „Solche
Aktionen tragen zur Individualisierung
und Imagebildung
der Dörfer bei. Mein
persönlicher Wunsch ist es,
dass dieses Vorhaben in möglichst
vielen Gemeinden des
Osnabrücker Landes ortsspezifisch
nachgeahmt wird.“
Der Menschenrechtler Dr.
Rupert Neudeck, der auf Einladung
des Jubiläumsvereins
den Festvortrag hielt, legte
seinen Ausführungen das
Gleichnis vom barmherzigen
Samariter zugrunde. Als
Kernpunkt auf dem Weg zu
einer besseren Welt nannte
der Redner die Grundfrage,
„ob wir uns beim Bewältigen
der Probleme auf dieser Erde
als Nächster oder als Zuständiger
empfinden“. Und, so
Neudeck: „Auf dem Weg zu
einer gerechten Weltgesellschaft
braucht man Menschen,
an denen man sich orientieren
kann – wie Fritz
Kamping, den Bill Gates von
Buer.“
Feierliche Handlung: Kristin Auf der Masch nahm vor den Augen
der Gäste das Enthüllen des Denkmals vor.
Engagiert und kompetent: Dr. Rupert Neudeck hielt im Altarraum der St.-Martini-Kirche seinen
Festvortrag zum Thema „Eine bessere Welt“. Fotos: Jürgen Krämer
Äußerte sich lobend über die Skulptur: Landrat Manfred Hugo
(rechts), hier im Gespräch mit Künstler Peter Fischer-Bessin.
5.September 2008 ©
Auf der Suche nach dem Bildtext
Heimatverein will Fotos beschriften
Startet ein interessantes Projekt: Irmgard Buth möchte möglichst alle Fotografien aus dem Archiv des Heimat- und Verschönerungsvereins
mit einem Erläuterungstext versehen – und hofft auf Unterstützung aus der Bevölkerung. Fotos: Jürgen Krämer
Von Jürgen Krämer
BUER. Das Heimathaus Osnabrücker
Tor in Buer bietet so
manchen kleinen Schatz aus
der Geschichte des Kirchspiels
– darunter weit mehr
als 1000 historische Fotografien.
Da im Laufe der Zeit nur
ein Bruchteil dieser Aufnahmen
beschriftet wurde, startete
der Heimat- und Verschönerungsverein
Buer
jetzt eine besondere Initiative.
Er möchte möglichst alle
Bilder mit einem kurzen Erläuterungstext
versehen und
auf diese Weise das Fotomaterial
gesamtinhaltlich aufwerten.
Die Idee, ein solches Projekt
auf den Weg zu bringen, kam
Vereinsmitglied Irmgard Buth
im Frühsommer dieses Jahres.
„Immer, wenn ich einen
Blick in das Vereinsarchiv
warf und die vielen unbeschrifteten
Bilder sah, kam
mir nur ein Gedanke: Die Fotos
müssen beschriftet werden,
damit nachfolgende Generationen
wissen, was im Detail
auf den historischen Aufnahmen
zu sehen ist“, erläutert
die ehemalige Diakonin
der St.-Martini-Kirchengemeinde.
Obwohl sie ein echtes
Bueraner Kind sei, so die 80-
Jährige, „fiel es mir persönlich
schwer, allen Fotografien Bildunterschriften
zuzuordnen.“
Um die Bevölkerung für die
Thematik zu sensibilisieren,
stellte sie an Schautafeln eine
Auswahl von rund 250 Bildern
zusammen – einige von
ihnen mehr als 100 Jahre alt.
Ein Großteil der ältesten
Aufnahmen verfüge bereits
über Bildzeilen, da sie im Mittelpunkt
des im Jahre 1983 erschienenen
Buches „Kirchspiel
Buer – Bilder aus vergangener
Zeit“ veröffentlicht worden
seien, berichtet die
rüstige Seniorin, die ihre Fotoausstellung
erstmalig während
Kleine Fragezeichen lassen es deutlich werden. Für Hunderte
von historischen Aufnahmen fehlen Bildtexte.
des Buer-Marktes präsentierte.
„Die Resonanz auf die
Schau fiel dabei überwältigend
aus – und es entstand die
Idee, in das Beschriften der
Bilder möglichst viele Bürgerinnen
und Bürger des Kirchspiels
einzubinden“, erläutert
die Heimatfreundin und fährt
fort: „Wir setzen dabei auch
auf die Mithilfe von Zeitzeugen;
denn die jüngsten Bilder,
die in unserem Archiv
schlummern, stammen aus
den 1980er Jahren.“
In den vergangenen Wochen
lud Irmgard Buth bereits
einige heimatkundlich interessierte
Mitbürgerinnen und
Mitbürger zu Kaffeestunden
in das Heimathaus ein, um
das großherzige Projekt in ungezwungener
Atmosphäre auf
den Weg zu bringen. „Diejenigen,
die gekommen waren,
hatten ihre helle Freude an
den historischen Aufnahmen,
von denen nicht wenige in der
Nachkriegszeit entstanden“,
so die 80-Jährige. Die Darstellungen
seien in verschiedene
Themenbereiche untergliedert,
darunter „Menschen“,
„Gebäude“, „Landschaften“
und „Natur“.
Besonders erfreulich sei in
den vergangenen Tagen und
Wochen das Beschriften von
Bauernhofmotiven verlaufen,
führt die ehemalige Diakonin
aus. Trotzdem sei bei diesem
speziellen Projekt „weitere
Mithilfe aus den Kirchspieldörfern
erforderlich“.
Interessierte haben ab sofort
die Gelegenheit, sich
sonntags in der Zeit von 11 bis
12.30 Uhr an dem Projekt zu
beteiligen. Eine Mitarbeit ist
aber auch zu anderen Zeiten
nach vorheriger Abstimmung
mit Irmgard Buth unter der
Telefonnummer 0 54 27/1423
möglich.
25.August 2008 ©
Bis demnächst in Buer: Freundlich grüßt die Fritz-Kamping-
Statue in der Kunstgießerei Schwab den Betrachter.
Jetzt kann die Einweihung kommen
Fritz-Kamping-Statue erhält in dieser Woche ihre endgültige Farbe
Bei der Arbeit: Auf Wunsch von Bildhauer Peter Fischer-Blessin nahm Ziseleur Martin Scharf
einige kleinere Korrekturen an der Bronzefigur vor. Fotos: Jürgen Krämer
BUER/SPRAKEL. Das Werk ist
(fast) vollendet – und das Ergebnis
kann sich sehen lassen!
Mit der offiziellen Endabnahme
der Fritz-Kamping-
Statue durch Bildhauer Peter
Fischer-Blessin und den Initiator
des Vorhabens, Jürgen
Krämer vom Vorstand des Heimat-
und Verschönerungsvereins
Buer, ist das Denkmalprojekt
jetzt in seine abschließende
Phase eingetreten.
In dieser Woche soll die nahezu
200 Kilogramm schwere
Bronzefigur in der Kunstgießerei
Schwab in Sprakel mit der
Patinierung ihre endgültige
Farbe erhalten – und danach
steht der Einweihung des Monumentes
nichts mehr im Wege.
Nachdem das letzte der insgesamt
fünf Einzelteile vor nahezu
sechs Wochen im Beisein
einer Delegation der Bueraner
Heimatfreunde in dem kleinen
münsterländischen Fachbetrieb
aus rund 1200 Grad heißer
Bronze gegossen worden
war (wir berichteten), ging Ziseleur
Martin Scharf zu Werke.
„Nach dem Erkalten der fünf
Elemente nahm ich zunächst
das Entfernen der Eingusskanäle
vor, um anschließend die
Einzelteile zusammenzuschweißen“,
erläuterte der
Fachmann. Anschließend habe
er die Schweißnähte bearbeitet,
„bis diese nicht mehr zu sehen
waren“. Danach sei die komplette
Figur gesandstrahlt und
dann mit einer rotierenden
Drahtbürste gereinigt worden.
An diesem Montag nun soll
die Fritz-Kamping-Figur ihre
Patinierung erhalten – in einem
klassischen Farbton, wie der
Vorstand des Heimat- und Verschönerungsvereins
entschieden
hat. „Danach kommt sie
ganz groß raus“, ist sich Ziseleur
Scharf sicher.
In den Nachmittagsstunden
des 9. September soll die
schwergewichtige Figur aus
Sprakel nach Buer gebracht
werden, um dort tags darauf
Fester Stand: Mit Halterungen aus Edelstahl, die mit den Füßen
verschweißt wurden, soll die Figur im Erdreich befestigt werden..
Hervorragende Umsetzung: Selbst kleinste Details hat der
Bronzeguss hervorgebracht.
auf dem Kirchplatz vor den Portalen
der St.-Martini-Kirche
aufgestellt zu werden.
Die offizielle Bestimmungsübergabe
der Skulptur erfolgt
schließlich am Samstag, 13.
September, 15 Uhr, im Rahmen
der Feierlichkeiten zum
125-jährigen Bestehen des Heimat-
und Verschönerungsvereins
– ein Jubiläum, für das
mit dem bekannten Menschenrechtler
Dr. Rupert Neudeck
ein prominenter Festredner gewonnen
werden konnte. Zu
dieser Veranstaltung erwarten
die Bueraner Heimatfreunde
zahlreiche Gäste – unter ihnen
Sponsoren, die das 20 000-Euro-
Projekt finanziell unterstützten.
23.August 2008 ©
Heimathaus erstrahlt in neuem Glanz
Nach einer Sanierung der Außenfassade
erstrahlt das Heimathaus Osnabrücker
Tor in Buer in neuem Glanz. „Im Zuge
der Renovierungsmaßnahme erhielt die
Schaufront am Kirchplatz einen hellen
und freundlichen Außenanstrich“, erläuterte
der Vorsitzende des örtlichen Heimat-
und Verschönerungsvereins, Dieter
Huntebrinker. Darüber hinaus sei die Fassade
mit dem Schriftzug „Heimathaus
Osnabrücker Tor“ versehen worden. Bei
der Gestaltung der Beschriftung habe
man bewusst auf eine moderne Leuchtreklame
verzichtet, sondern Buchstaben
aus Kupfer verwendet, die mit der Architektur
des Gebäudes und der angrenzenden
Häuser korrespondierten, so der Heimatvereinschef.
-jk-/Foto: Jürgen Krämer
18.Juli 2008 ©
Sichtlich zufrieden: Firmenchefin Marianne Schwab präsentierte
die Beine der Skulptur.
Spannender Augenblick: Aus einer zuvor auf mehr als 1000 Grad Celsius erhitzten Pfanne ergoss sich die flüssige Bronze in die Form. Kein Wunder, dass die
Arbeiter bei derart hohen Temperaturen Schutzkleidung tragen müssen. Fotos: Jürgen Krämer
Einsatz bei Hitze: Cengiz Akdeniz beim Vorheizen der Gusspfanne.
Bronze schoss zischend in die Form
Fritz-Kamping-Statue soll im September offiziell ihrer Bestimmung übergeben werden
Von Jürgen Krämer
BUER/SPRAKEL.Die Fritz-
Kamping-Statue geht ihrer
Vollendung entgegen. Am
Mittwoch erfolgte mit dem
Guss des Kopfes die Fertigstellung
des letzten von fünf
Einzelteilen der Skulptur,
die im September aus Anlass
der 125-Jahr-Feier des
Heimat- und Verschönerungsvereins
Buer vor den
Portalen der St.-Martini-Kirche
offiziell ihrer Bestimmung
übergeben werden
soll.
Es war schon beeindruckend,
als die flüssige, rund
1200 Grad heiße Bronze in
der Kunstgießerei Schwab in
Sprakel bei Münster vor den
Augen einiger der Vorstandsmitglieder
Dieter Horst, Dieter
Huntebrinker, Rolf Kellermann
und Jürgen Krämer
sowie weiterer Heimatfreunde
zischend in die gebrannte
Form schoss. Die
Produktion der Figur erfolgte
im sogenannten
Wachsausschmelzgussverfahren.
„Diese Art des Gusses
findet bei formtechnisch
schwierigen Figuren Anwendung“,
erläuterte Firmenchefin
Marianne Schwab im Gespräch
mit unserer Zeitung.
Der Ablauf: Nachdem Künstler
Peter Fischer-Blessin aus
Krukum das Gipsmodell der
lebensgroßen Figur zum
Fachbetrieb transportiert
hatte, musste diese zunächst
in eine Blindform eingebettet
werden. Anschließend erfolgte
der Aufbau von zweiteiligen
Gipsstützschalen, in
die flüssiges Silikonkautschuk
eingegossen wurde.
„Die Negativform aus Kautschuk
zeigt alle Feinheiten
des Originals, beispielsweise
den Bart Fritz Kampings“, erläuterte
Marianne Schwab.
In diese Negativform sei daraufhin
eine mehrere Millimeter
starke Wachsschicht
aufgetragen worden, die der
späteren Wandstärke des
Gussstückes entsprach. Am
Ende sei die Vorlage aus produktionstechnischen
Gründen
in fünf Teile zerlegt worden.
Nächster Schritt: Nach
dem Anbringen von Eingussund
Entlüftungskanälen,
wurden die fünf Bestandteile
der Figur in eine keramische
Masse eingegossen – und
nach dem Erstarren des Materials
wanderten die Blöcke
in einen Brennofen, in dem
das Wachs bei hohen Temperaturen
ausgeschmolzen
wurde. Danach stand dem eigentlichen
Gussvorgang
nichts mehr im Wege. „Ist die
Bronze erstarrt und weit genug
abgekühlt, wird die
Form zerschlagen, um den
Rohguss zu gewinnen“, so die
Gießereibesitzerin.
In den nächsten Tagen und
Wochen soll an der Figur der
Feinschliff
vorgenommen
werden. So wird ein Ziseleur
zunächst vorsichtig die Eingusskanäle
Spezialist bei der Arbeit: Dieter Zinke erstellte die Wachsformen für die Fritz-Kamping-Statue,
die schon bald zur optischen Aufwertung des Kirchplatzes in Buer beitragen soll.
abtrennen und
mit einem großen Arsenal
von Spezialwerkzeugen die
Überarbeitung der einzelnen
Elemente vornehmen.
Im Folgenden werden die
fünf Elemente der Figur
unter Schutzgasatmosphäre
zusammengeschweißt. „Die
dabei entstehenden
Schweißnähte werden dann
so überarbeitet, dass sie
praktisch unsichtbar sind“,
führte Marianne Schwab aus.
Am Ende werde die Fritz-
Kamping-Skulptur so genau
wie irgend möglich dem Originalsmodell
des Krukumer
Künstlers Peter Fischer-Blessin
entsprechen, das der Ziseleur
bei seinen Arbeiten
ständig zum Vergleich heranziehe.
Letzter Produktionsschritt:
Die abschließende
Behandlung übernimmt der
Patineur. Durch seine aufgepinselten
Lösungen erzielt er
dank chemischer Prozesse
auf der Oberfläche die gewünschte
Patina – „und nach
einer Konservierungsbehandlung
wird die Skulptur
dann für den Abtransport
nach Buer bereitstehen“,
machte Marianne Schwab
abschließend deutlich.
2.Juni 2008 ©
Begrüßet die edlen Spender: Auf dem Hof von Peter Fischer-Blessin (Zweiter von links) fanden sich (von links) Konrad Huhmann,
Dieter Huntebrinker und Henning Bauer zur symbolischen Scheckübergabe ein. Foto: Jürgen Krämer
Wohltat für Wohltäter-Figur
7000 Euro für Kamping-Statue
jk MELLE. Auf den ersten Blick
entsteht der Eindruck, als ob
Fritz Kamping die edlen Spender
freundlich grüßt: Mit 7000
Euro fördert die Bürgerstiftung
der Kreissparkasse Melle
die Fritz-Kamping-Statue, die
ab Mitte September einen
Blickfang in der historischen
Bueraner Kirchhofsburg darstellen
soll.
„Wir freuen uns sehr über
diese großherzige Zuwendung,
da mit ihr rund ein Drittel der
Gesamtkosten für dieses Projekt
abgedeckt werden“, betonte
der Vorsitzende des Heimat-
und Verschönerungsvereins
Buer, Dieter Huntebrinker
auf dem Anwesen des
Künstlers Peter Fischer-Blessin
in Krukum.
„Fritz Kamping und die Bürgerstimmung
– das passt gut
zusammen“, unterstrich Vorsitzender
Konrad Huhmann,
der die Spende zusammen mit
dem Geschäftsführer der Stiftung,
Henning Bauer, übergab.
So habe der „Wohltäter von
Buer“ Ende des 19. und zu Beginn
des 20. Jahrhunderts eine
Vielzahl sozialer Projekte realisiert,
während sich die Bürgerstiftung
auf ihre Fahnen geschrieben
habe, gemeinnützige
Projekte zu fördern. Sowohl
Huntebrinker als auch Huhmann
und Bauer äußerten sich
lobend über das Werk des Bildhauers,
der die Vorlage für die
Gussform der Bronzeskulptur
in den vergangenen Tagen vollendete.
„In Kürze werden wir die Figur
zur Kunstgießerei Schwab
nach Sprakel bringen“, so der
Bildhauer.
3.Mai 2008 ©
Das Werk ist gelungen: Lobende Worte für die Arbeit Peter Fischer-Blessins (Dritter von links) fanden (von links) Rolf Kellermann,
Hartmut Langenberg, Jürgen Krämer und Dieter Huntebrinker vom Vorstand des Heimat- und Verschönerungsvereins.
Foto: Petra Blessin
Selbst Details hervorragend umgesetzt
Fritz-Kamping-Skulptur entsteht
BUER/BIELEFELD. Seit dem
ersten Besuch der Vorstandsdelegation
im Atelier des Bildhauers
Peter Fischer-Blessin
waren bereits zehn Wochen
ins Land gegangen. „Seither
habe ich täglich an der Fritz-
Kamping-Skulptur gearbeitet“,
berichtete der Künstler,
als jetzt erneut Dieter Huntebrinker,
Rolf Kellermann, Jürgen
Krämer und Hartmut Langenberg
vom Vorstand des
Heimat- und Verschönerungsvereins
Buer an der Tür des
Künstlers in Bielefeld anklopften,
um sich über den aktuellen
Sachstand zu informieren.
„So etwas
würde ich niemals
hinkriegen.
Es ist faszinierend,
wie
Peter Fischer-
Blessin diese
Skulptur gestaltet
hat“,
stellte Kellermann
freudestrahlend
fest und sprach
damit seinen
übrigen Vorstandskollegen
aus der Seele.
Selbst kleinste
Details habe
der Bildhauer
mustergültig
umgesetzt –
von den Augen über den Faltenwurf
der Pelerine bis hin zu
den Manschettenknöpfen.
„Wenn wir die Skulptur aus
Anlass der 125-Jahr-Feier unseres
Vereins im September offiziell
einweihen werden, dann

werden wir mit einem Monument
an die Öffentlichkeit treten,
das eine optische Bereicherung
für die Bueraner Kirchhofsburg
darstellen wird“, war
sich Hartmut Langenberg sicher.
Und Vorsitzender Dieter
Huntebrinker brachte seine
Freude darüber zum Ausdruck,
dass das Projekt „Fritz-Kamping-
Statue“ großen Anklang
in der Bevölkerung des Kirchspiels
Buer finde. Inzwischen
hätten sich zahlreiche Sponsoren
dazu bereit erklärt, die Aktion
mit zum Teil namhaften
Geldspenden
zu unterstützen.
Um mit
den Spendengeldern
verantwortungsbewusst
umzugehen
und
ein optimales
Preis-
Leistungs-
Verhältnis zu
erzielen,
brachten die
Verantwortlichen
des
Heimat- und
Verschönerungsvereins
eine Ausschreibung
unter drei renommierten deutschen
Gießereien auf den Weg.
Jetzt soll die Kunstgießerei
Schwab in Sprakel mit dem
günstigsten Angebot den Zuschlag
für den Guss der Bronzestatue
erhalten.
„Wir freuen uns, mit der
Firma Schwab ein kompetentes
und leistungsfähiges Unternehmen
verpflichten zu dürfen“,
unterstrich Vorstandsmitglied
Jürgen Krämer, der den
münsterländischen Familienbetrieb
bereits vor vier Jahren
in seiner Eigenschaft als Mitglied
der Führungsmannschaft
des Deutsch-Amerikanischen
Freundeskreises Melle kennenund
schätzen lernte.
„Seinerzeit wurde im Hause

Schwab nach den Entwürfen
des Künstlers Johann Janikowski
das Einwanderer-Denkmal
für die Partnergemeinde
New Melle im US-Bundesstaat
Missouri gegossen – ein Auftrag,
den das Unternehmen zu
unserer vollsten Zufriedenheit
ausführte“, sagte Krämer weiter.
Inhaber und Mitarbeiter sähen
jedes Projekt als eine persönliche
Herausforderung an –
mit dem Ergebnis, dass
Spitzenprodukte entstünden.
So komme es nicht von ungefähr,
dass sogar ein weltbekannter
Designer wie Luigi Colani
mit dem Familienbetrieb
zusammenarbeite.
Peter Fischer-Blessin geht
davon aus, die Skulptur innerhalb
der nächsten vier Wochen
zu vollenden. Kurz darauf soll
der Guss der Figur vonstatten
gehen. „Wir liegen damit gut im
Zeitplan“, so Heimatvereinsvorsitzender
Dieter Huntebrinker.
Die Einweihung könne
dann termingerecht im Rahmen
der offiziellen 125-Jahr-
Feier im September erfolgen.
29.April 2008 ©
Mit dem Heimatbund-Logo in den Händen: Hartmut Nümann, Dr. André Berghegger, Jürgen-
Eberhard Niewedde und Dieter Huntebrinker (von links).
Fotos: Jürgen Krämer
Kühle Getränke servierten Elisabeth Benne, Erika Hallmann und Hildegard Schäfer (von links)
vom Heimatverein Borgloh zum Auftakt des Kreisheimattages in historischer Tracht.
Ein Höhepunkt im Jubiläumsjahr
Heimat- und Verschönerungsverein Buer erwies sich beim Kreisheimattag als exzellenter Gastgeber
Auf große Resonanz stieß die Präsentation historischer Traktoren und Landmaschinen auch beim Geschäftsführer des Kreisheimatbundes,
Jürgen Kipsieker (links).
Von Jürgen Krämer
BUER.
Mit dem 34. Kreisheimattag
des Heimatbundes
Osnabrücker Land (HBOL) hat
das Veranstaltungsprogramm
zum 125-jährigen Jubiläum
des Heimat- und Verschönerungsvereins
Buer einen weiteren
Höhepunkt erlebt.
Wie alt ist die historische
Kirchhofsburg? Wann entstand
die St.-Martini-Kirche? Was hat
es mit dem Heimathaus Osnabrücker
Tor auf sich, und aus
welchem Anlass wurde der sogenannte
Kirchspielsbrunnen
auf dem Kirchplatz errichtet.
So lauteten einige von vielen
Fragen, die Dieter Huntebrinker
und Hartmut Langenberg
vom Vorstand des Heimat- und
Verschönerungsvereins Buer
bei der Führung durch das
Ortszentrum zu beantworten
hatten. Zu einem besonderen
Erlebnis geriet für nicht wenige
Teilnehmer die Besichtigung
der St.-Martini-Kirche mit dem
65 Meter hohen Kirchturm, im
Volksmund als „Buerscher Bleistift“
bezeichnet. Besonderes
akustisches Bonbon zum Abschluss
dieser Führung: Organist
Matthias Breitenkamp ließ
zur Freude der Besucher einige
Stücke auf der „Königin der Instrumente“
erschallen.
Ein Kontrastprogramm bot
sich im Folgenden bei der Kaffeetafel
im Gasthaus „Bremer
Tor“: Zur Unterhaltung der
Gäste trat der Künstler Jan
Graf-Betge an das Rednerpult,
um im Stile des unvergessenen
Komikers Heinz Erhardt mit
amüsanten Wortbeiträgen und
Wortspielereien für Heiterkeit
zu sorgen.
Er freue sich sehr, dass so
zahlreiche Teilnehmer den Weg
zum Kreisheimattag nach Buer
gefunden hätten, betonte Vorsitzender
Jürgen-Eberhard
Niewedde zum Auftakt der Mitgliederversammlung.
Der Redner
brachte in diesem Zusammenhang
seine Freude darüber
zum Ausdruck, dass die Veranstaltung
aus Anlass der
125-Jahr-Feier des Heimat- und
Verschönerungsvereins Buer
im Grönegau stattfinde. Und er
lobte das Rahmenprogramm,
das die Bueraner Heimatfreunde
eigens für die Veranstaltung
vorbereitet hatten.
„Hier stimmt einfach alles“, so
der Vorsitzende.
„Sehr gerne bin ich in diesem
Jahr wieder zu ihnen gekommen,
um Ihnen stellvertretend
für den Landkreis Osnabrück
und natürlich auch persönlich
die besten Grüße zum heutigen
34. Kreisheimattag und der damit
verbundenen Mitgliederversammlung
zu überbringen.
Besonders dem Heimat- und
Verschönerungsverein, möchte
ich die herzlichsten Glückwünsche
zum 125-jährigen Bestehen
übermitteln“, unterstrich
der führende Repräsentant des
Landkreises in seinem Grußwort.
Seit seiner Gründung im
Jahre 1973 habe es sich der Heimatbund
Osnabrücker Land –
in Zusammenarbeit auch mit
dem Kreisheimatbund Bersenbrück
– zur Aufgabe gemacht,
die Landschaft und Kultur der
Region zu bewahren und weiterzuentwickeln
und dabei
nachhaltig Akzente zu setzen.
Ähnlich wie zuvor Hartmut
Nümann lobte anschließend
Bürgermeister Dr. André Berghegger
das ehrenamtliche Engagement
der Heimatvereine,
von denen allein acht im Grönegau
existieren. So betreuten
die Organisationen in Melle
rund 500 Kilometer Wanderwege,
unterhielten Lehrpfade,
betreuten einen Umweltbildungsstandort
und errichteten
Aussichtstürme, von denen aus
sich der heimische Raum auf
besondere Weise erschließe, so
das Stadtoberhaupt. Darüber
hinaus setzten sich die Heimatvereine
für den Erhalt der plattdeutschen
Sprache und für die
Bewahrung historischen
Brauchtums ein – Tätigkeitsfelder,
die gerade in heutiger Zeit
besonders wichtig seien.
Stellvertretender Ortsbürgermeister
Arend Holzgräfe,
der die Teilnehmer im Namen
des Ortsrates begrüßte, lenkte
seine Worte auf das Jubiläum
des Heimat- und Verschönerungsverein.
„Dass er seine
125-Jahr-Feier begeht, freut
nicht nur den Verein, sondern
auch uns!“ Auch der Vorsitzende
das gastgebenden Vereins,
Dieter Huntebrinker,
reihte sich in den Reigen der
Redner ein. Er bezeichnete es
„als große Ehre für uns, dass
der 34. Kreisheimattag bei uns
in Buer stattfindet“.
28.April 2008 ©
Großartiges für das Osnabrücker Land geleistet
Lobende Worte beim Kreisheimattag in Buer
In kleinen Gruppen wurden die Teilnehmer des Kreisheimattages
durch die Kirchhofsburg geführt. Foto: Jürgen Krämer
jk MELLE. Großartiges habe
der Heimatbund Osnabrücker
Land geleistet, sagte der
stellvertretende Landrat
Hartmut Nümann am Samstag
beim Kreisheimattag in
Buer. Seit seiner Gründung
im Jahre 1973 habe es sich
der HBOL in Zusammenarbeit
mit dem Kreisheimatbund
Bersenbrück gemeinsam
mit seinen Mitgliedsvereinen
zur Aufgabe gemacht,
die Landschaft und die Kultur
der Region zu bewahren
und weiterzuentwickeln.
Zu den Mitgliedsvereinen
zählt der Heimat- und Verschönerungsverein
Buer, der
in diesem Jahr sein 125-jähriges
Bestehen feiert und deshalb
die Jahrestagung ausrichtete
– mit Erfolg, denn
vor dem Einstieg in die Tagesordnung
boten die Bueraner
Heimatfreunde ein interessantes
Informationsprogramm
mit Führungen durch
die Kirchhofsburg und die
St.-Martini-Kirche sowie der
Präsentation historischer
Ackerschlepper und Landmaschinen,
die vom örtlichen
Alttraktorenverein arrangiert
worden war.
Dass der HBOL eine engagierte
Organisation ist,
machte Vorsitzender Jürgen-
Eberhard Niewedde in seinem
Rechenschaftsbericht
deutlich. Als Beispiele für die
erfolgreiche Verbandsarbeit
nannte er unter anderem die
Umsetzung des Schwerpunktthemas
2007 „Alte
Grabdenkmale im Osnabrücker
Land“, das Ausrichten
der Sternwanderung nach
Glane und des „Tages des offenen
Denkmals“ in Schledehausen
sowie die Verleihung
des Wilhelm-Fredemann-Gedächtnispreises
und des Heimatpreises.
Auch für das neue Geschäftsjahr,
so Niewedde,
seien viele Aktivitäten geplant,
darunter die Sternwanderung,
die am 22. Juni
nach Schledehausen führe.
29.März 2008 ©
Ehrenzeichen für engagierte Vorstandsmitglieder
Generalversammlung des Heimat- und Verschönerungsvereins Buer im Zeichen der 125-Jahr-Feier
Strahlten nach der Ehrung um die Wette: Heinrich Kempchen, Rolf Kellermann und Dieter
Huntebrinker (von links).
Foto: Jürgen Krämer
jk BUER. Im Zeichen seines
125-jährigen Bestehens hat
der Heimat- und Verschönerungsverein
Buer jetzt im Heimathaus
Osnabrücker Tor
seine Generalversammlung
abgehalten – eine Veranstaltung,
die von einer besonderen
Überraschung geprägt
war.
In Anwesenheit von rund 50
Mitgliedern zeichnete der Vizepräsident
des Wiehengebirgsverbandes
Weser-Ems, Heinrich
Kempchen, Wanderwart
Rolf Kellermann und Wegewart
Hartmut Langenberg sowie
in Abwesenheit Schatzmeister
Friedrich Kohmöller
mit dem silbernen Ehrenzeichen
des Dachverbandes von
rund 150 Heimat-, Wanderund
Kulturverein in Nordwestdeutschland
aus.
„Die drei Geehrten haben
sich aufgrund ihrer engagierten
ehrenamtlichen Tätigkeit
bleibende Verdienste erworben“,
unterstrich Kempchen in
seiner Laudatio. Er appellierte
in diesem Zusammenhang an
Kellermanmn, Langenberg
und Kohmöller, sich auch in
Zukunft in den Dienst des Heimatgedankens
zu stellen.
„Wenn ich heute hierher
nach Buer gekommen bin –
dann allerdings auch, um dem
Verein zu seinem 125-jährigen
Bestehen zu gratulierten“,
sagte der Vizepräsident weiter.
Kempchen rief im Folgenden in
Erinnerung, dass der Traditionsverein
zu jenen Organisationen
gehört, die anno 1908 in
Bad Essen den Wiehengebirgsverband
aus der Taufe hoben.
„Wir freuen uns sehr, dass
den Heimat- und Verschönerungsverein
Buer und den Wiehengebirgsverband
seit nunmehr
100 Jahren eine angenehme
und erfolgreiche Zusammenarbeit
verbindet“,
resümierte der Redner. Er verband
damit den Wunsch, dass
das positive Miteinander auch
in Zukunft Bestand haben möge.
Dass der Heimat- und Verschönerungsverien
Buer eine
äußerst rege Organisation ist,
machte Vorsitzender Dieter
Huntebrinker in seinem Rechenschaftsbericht
über das
Geschäftsjahr 2007/2008 deutlich.
Als wichtige Säule der Vereinsarbeit
nannte der Redner
das Ausrichten von Vortragsveranstaltungen
zu Themen
unterschiedlichster Art
Das Heimathaus Osnabrücker
Tor, so Huntebrinker, sei
im Berichtszeitraum Schauplatz
dreier Ausstellungen gewesen.
Dazu zählten die Präsentation
von Handwerkskunst
aus dem Erzgebirge zum
Kunsthandwerkermarkt, eine
Fotoausstellung zum Thema
„Die schönsten Funde in Kalkriese“
anlässlich des Buer-
Marktes und eine große Krippenausstellung,
die Irmgard
Buth und Marlies Metting in
der Adventszeit präsentierten.
Auch in Sachen Exkursionen
und Reisen habe der Heimatund
Verschönerungsverein in
2007 gepunktet, resümierte der
Vorsitzende. Als Beispiele hierfür
nannte er die Sommerfahrt
nach Duisburg und die Flusskreuzfahrt
von St. Petersburg
nach Moskau. „Sehr stolz sind
wir auf das Angebot unserer
Wandersparte“, machte der
Redner deutlich. So habe Wanderwart
Rolf Kellermann sieben
Wanderungen arrangiert,
die mit 45 bis 60 Startern hervorragende
Teilnehmerzahlen
aufgewiesen hätten.
„Jede Mange Arbeit hat das
Geschäftsjahr Wegewart Hartmut
Langenberg beschert“, erläuterte
Huntebrinker. Nachdem
der Orkan „Kyrill“ auch im
Bueraner Raum große Schäden
in den Wäldern angerichtet
hatte, sei es Langenberg gewesen,
der zusammen mit weiteren
Mitstreitern die Wanderwege
wieder auf Vordermann
gebracht habe.
Dass der Heimat- und Verschönerungsverein
Buer über
eine solide finanzielle Basis verfügt,
ließ der Kassenbericht erkennen,
den Vorsitzender Huntebrinker
in Vertretung von
Schatzmeister Friedrich
Kohmöller vorlegte. Die Entlastung
des Vorstandes erwies
sich als reine Formsache.
Im Jubiläumsjahr 2008 wird
der Heimat- und Verschönerungsverein
mit einer Vielzahl
von Aktionen und Veranstaltungen
auftrumpfen. So richtet
der Traditionsverein am 26. April
den Kreisheimattag des Heimatbundes
Osnabrücker Land
in Buer aus und veranstaltet
am 1. Juni eine große Jahresfahrt
nach Hildesheim. Am 9.
August geben die Bueraner
Heimatfreunde den Startschuss
zur vierten Etappe der
Jubiläumswanderung „100
Jahre Wiehengebirgsverband“
ab, ehe sie am 13. September
ihre großes Jubiläum offiziell
begehen – mit der Einweihung
der Fritz-Kamping-Statue und
einem anschließenden Festakt,
bei dem Rupert Neudeck, der
Gründer des „Komitees Cap
Anamur“ und jetziger Vorsitzender
der Hilfsorganisation
„Die Grünhelme“, den Festvortrag
halten wird.
Apropos Vortrag: Im Anschluss
an die Regularien hielt
der Leiter der Archäologie für
die Stadt und den Landkreis
Osnabrück, Bodo Zehm, ein Referat
zum Thema „Burgen und
Befestigungsanlagen im östlichen
Grönegau“ – interessante
Ausführungen, die von der Versammlung
mit Beifall aufgenommen
wurde.
20.Februar 2008 ©
Aus dem Gesicht geschnitten
Künstler präsentiert Kopf für Fritz-Kamping-Statue
Der Künstler und sein Entwurf: In seinem Atelier in Bielefeld präsentierte Peter Fischer-Blessin (links) das Haupt der Statue.
Dieter Huntebrinker, Rolf Kellermann und Jürgen Krämer (von links) waren hellauf begeistert.
Foto: Hartmut Langenberg
So soll der Kopf der lebensgroßen
Fritz-Kamping-Figur
aussehen.
Foto: Jürgen Krämer
BUER/BIELEFELD. Es war
schon fast wie eine Vorabeinweihung:
Um die Spannung
im Kreis der Auftraggeber
zu erhöhen, hatte Peter
Fischer-Blessin den Entwurf
des Kopfes für die
Fritz-Kamping-Statue in seinem
Bielefelder Atelier mit
Tüchern verhüllt – und als
am Montagabend die Hüllen
fielen, gab es im Kreis der
Auftraggeber strahlende
Gesichter und viele lobende
Worte.
„Kaum zu glauben: Der
sieht ja Fritz Kamping wie
aus dem Gesicht geschnitten“,
freuten sich Dieter
Huntebrinker und Jürgen
Krämer, die das Denkmalprojekt
aus Anlass der
125-Jahr-Feier des Heimatund
Verschönerungsvereins
Buer initiiert hatten. Und
auch ihre Vorstandskollegen
Rolf Kellermann und Hartmut
Langenberg werteten
den Entwurf als überaus gelungen:
„Kompliment, Kompliment,
Herr Fischer-Blessin.
Sie haben wirklich hervorragende
Arbeit geleistet.“
Der Bildhauer hatte das
Haupt des „Wohltäters von
Buer“, der von 1847 bis 1922
lebte, innerhalb von rund
acht Tagen aus Ton nachgebildet
– und zwar auf Grundlage
von historischen Fotos,
auf denen der Fleischwarenfabrikant
in unterschiedlichen
Lebensstationen zu sehen
ist.
In den nächsten Wochen
wird Fischer-Blessin den
vollständigen Entwurf der
Skulptur erstellen. „Das geschieht
dann mit Gips“, berichtete
der Künstler. Als „äußerst
hilfreich für diese Arbeit“
bezeichnete der Künstler
die Bilder, die eine Woche
zuvor in seinem Privathaus
in Krukum aufgenommen
worden waren. Seinerzeit
hatte sich Heimatvereinsvorsitzender
Dieter Huntebrinker
von der Borgloher
Trachtenexpertin Elisabeth
Benne Gehrock, Stehkragen,
Chemisette und Pelerine anlegen
lassen, um dem Bildhauer
eine möglichst optimale
Vorlage für seinen Entwurf
bieten zu können (wir
berichteten). Die Einweihung
der lebensgroßen
Skulptur, die aus Bronze
erstellt werden soll, ist für
den Herbst geplant.
15.Februar 2008 ©
Das Modell: Heimatvereinsvorsitzender Dieter Huntebrinker präsentierte sich während der Sitzung
mit dem Künstler im Hause Fischer-Blessin in Krukum als Fritz Kamping. Fotos: Jürgen Krämer
Mit Vatermörder, Gehrock und Pellerine
Buer erhält Fritz-Kamping-Skulptur
Das Chronometer: Beim Fotoshooting kam's auf die Kette an.
von Jürgen Krämer
BUER. „Jetzt weiß ich erst,
weshalb diese Kragenform Vatermörder
heißt“, sagt Dieter
Huntebrinker und lacht. Obwohl
der steife Kragen ihm
kaum die Möglichkeit zum Atmen
gibt, hat sich der Vorsitzende
des Heimat- und Verschönerungsvereins
Buer an
diesem Februar-Abend ein
Höchstmaß an Selbstdisziplin
auferlegt; denn er weiß, weshalb
er die Strapazen der Anprobe
über sich ergehen lässt:
Er steht Modell für eine lebensgroße
Skulptur zu Ehren
Fritz Kampings (1847–1922),
dem bekannten Fleischwarenfabrikanten
und Wohltäter
aus Buer.
Die Idee zu diesem nicht alltäglichen
Projekt war am
Abend des Heilige-Drei-Könige-
Tages entstanden, als sich
Huntebrinker und sein Vorstandskollege
Jürgen Krämer
zufällig im Dorf begegneten
und dabei ein Thema erörterten,
das in den kommenden
Wochen und Monaten den Fokus
der Öffentlichkeit auf das
Grönegaudorf am Fuße des
Stuckenberges richten wird:
das 125-jährige Jubiläum des
Heimat- und Verschönerungsvereins
Buer.
Nachdem der Traditionsverein
dem Ort aus Anlass seiner
100-Jahr-Feier den sogenannten
„Kirchspielbrunnen“ gestiftet
hatte, entstand an jenem
tristen Abend im Januar spontan
die Idee, anlässlich des
125-jährigen Bestehens mit einem
weiteren ortsbildprägenden
Geschenk aufzuwarten – in
Form eines Fritz-Kamping-
Denkmals.
Wer aber soll diese Skulptur
kreieren? Eine Antwort auf
diese Frage war rasch gefunden.
Nachdem Peter Fischer-
Blessin in den vergangenen
Jahren in Melle-Mitte mit überaus
großem Erfolg die Skulpturen-
Projekte „Pinsel und
Think“ sowie „Kohlbrinkschüler“
realisiert hatte, nahmen die
Heimatfreunde kurz darauf
Kontakt mit dem in Krukum lebenden
Künstler auf. Es folgte
ein erstes Informationsgespräch,
dem sich eine außerordentliche
Vorstandssitzung anschloss
– ein Treffen, das mit
der einstimmigen Auftragsvergabe
an den Bildhauer endete.
Um Peter Fischer-Blessin die
Arbeit bei der Gestaltung der
Figur zu erleichtern, zogen die
Bueraner Heimatfreunde alle
Register: Sie stellten Fotos zusammen,
auf denen Kamping
in unterschiedlichsten Lebensstationen
zu sehen ist, und sie
lieferten nach Auswertung historischer
Dokumente eine
schriftliche Personenbeschreibung.
Damit nicht genug: Außerdem
gewannen sie mit der Leiterin
der Trachten- und
Brauchtumsgruppe des Heimatvereins
Borgloh, Elisabeth
Benne, eine wichtige Mitstreiterin
in Sachen Fritz-Kamping-
Skulptur. Die gebürtige Gesmolderin
wählte aus ihrem
reichhaltigen Fundus all jene
Kleidungsstücke aus, die Kamping
in ähnlicher Form zu Lebzeiten
trug, darunter Gehrock,
Chemisette, Stehkragen und
Manschetten. Da es allerdings
an einer geeigneten Pellerine
mangelte, bewies die Expertin
Improvisationstalent. Als Ersatz
lieferte sie den Umhang
der Osnabrücker Landwehr-
Tracht. „Da sieht man kaum einen
Unterschied“, urteilte Elisabeth
Benne. „Diese Vorbereitung
ist einfach einmalig“,
freute sich Peter Fischer-Blessin,
der das „Modell“ aus allen
Blickwinkeln mit seiner Digitalkamera
ablichtete. Auf diese
Weise erhalte er hervorragende
Vorlagen für seine Arbeit – ein
Projekt, das bis zum Herbst
zum Abschluss gebracht werden
soll. Als Standort für die
Skulptur ist der Vorplatz der
St.-Martini-Kirche im Gespräch.
„Nur wenige Meter von
den Portalen entfernt könnte
Fritz Kamping dann alle Passanten
mit dem Hut in der
Hand freundlich grüßen“, so
Huntebrinker abschließend.
Der Künstler: Mit seiner Digitalkamera lichtete Peter Fischer-
Blessin das Modell ab, um gute Vorlagen für die Figur zu erhalten.
Die Utensilien: Rund hundert Jahre alt sind Stehkragen, Fliege und
Manschetten, die bei dem Fototermin eine große Rolle spielten.
Die Trachten-Expertin: Professionell legte Elisabeth Benne
Dieter Huntebrinker die historische Kleidung an.