Willkommen in Buer !
Buer, (nach der Gebietsreform 1972) der nördlichste Stadtteil der Stade Melle (48.000 Einwohner - 254 km² = genau 25.402 ha)
Dort, wo in Melle die Sonne aufgeht!!.
heute etwa 5.100 Einwohner - ca 10.5% der Bevölkerung der Stadt Melle sind hier zuhause und der Stadtteil
umfaßt eine Fläche von ca 48 km²- genau 4.794 ha) d.h. 18,9% der Fläche.
Ein historisch gewachsener Kirchspielort mit einem klassischem Zentrum, der Kirchhofsburg hier in Buer.
Das Kirchspiel - plattdeutsch auch Kaspel genannt - ist auch heute noch ein Begriff für diese Einheit.
Die 12 Bauernschaften wurden alle zwischen dem Jahr 1000 (Meesdorf) und 1244 (Wehringdorf) urkundlich erwähnt.
Dabei nimmt Meesdorf eine besondere Stellung ein. Der Ort am Nordrand des Wiehengebirges, mit dem dortigen Passübergang am Roten Pfahl,
war für die Mönche des Klosters Corvey von besonderer Bedeutung.
Hier waren Höfe belehnt, die als Zwischenstation auf dem Weg zu den Besitzungen des Klosters im Emsland dienten.
Verschiedene Herren derer von Bure - zwischen 1186 und 1332 werden von Stüve in der Geschichte des Hochstiftes Osnabrück als
Dienstmannsgeschlecht genannt.
Im Jahre 1231 ist die Wohnstätte Bure erstmals urkundlich erwähnt. Die Bauerschaft auf Torf und das Geschlecht
Blankena auf der Blankemühle, dürften die Ursprungssiedlungen gewesen sein. Lesen Sie
hier mehr dazu..
Gründung der ersten in Stein errichteten Kirche im Jahre 1111 ?!
Aber haben nicht schon vorher hier unsere Vorfahren gewohnt und gelebt?
Vor 2000 Jahren zogen die 3 römischen Legionen von der Weser (durch Rabber?) in Richtung Westen und erlebten in Kalkriese ihr
germanisches Wunder. Erst vor einigen Wochen hat uns der leitende Archäologe der Region Osnabrück, Bodo Zehm, vermittelt, dass das
Rattinghauser Heerlager das nur wenige Kilometer von uns entfernt liegt und das diese besonders geschichtsträchtige Stätte
auch mit der berühmten Schlacht zu tun haben könnte.
Sonit wäre unser Gebiet natürlich auch schon viel früher besiedelt worden. Denken wir nur an die Geschichte des sächsischen Adligen
und heidnischen Freiheitskämpfers Widukind (auch Wittekind genannt), der unser Gebiet zwischen seinem Aufenthalt in Enger und Wildeshausen
möglicherweise auch berührte un den übergang am Roten Pfahl nutzte.
über viele Jahrhunderte lag unsere Heimat im umstrittenen Spannungsgebiet zwischen den Bistümern Osnabrück und Minden.
Viele Burgen, Landwehren usind Zeuge davon und sind auch durch Auseinandersetzungen gekennzeichnet.
In dieser Zeit gerieten viele Bauern zudem auch in die Feden der ritterlichen Besitzer des Umlandes und begaben sich nach und nach
in den Schutz der Kirche und des Adels. Zwei der adeligen Burghäuser befanden sich am Ende des Kirchspiels: Ostenwalde (von Vincke) und
Huntemühlen (von Böselager und von Spiegel).
Die meisten Bauern wurden im Mittelalter ihrem Grundherren eigenbehörig. Nur etwa 10% der Höfe in und um Buer blieben frei.
Hier sei besonders der Stand der Wetterfreien genannt. Diese standen unter einem besonderen Schutz des Damenklosters Neuenherse
im Lipperland. Auf dem Amthof in Wetter fand jährlich ein besonderes Treffen dieser Freien statt.
Kurz nach 1550 sind die Bewohner unter Pastor Samson Snetlage zum luthrerischen Glauben übergetreten.
Während des 30-jährigen Krieges 1618-1648 wurde unsere Gegend zwar von Kampfhandlungen verschont, hat aber häufiger Heerlager
beherbergen müssen.
Ab 1671 wurde in Buer das Kirchenbuch geführt. Die Heiratseinträge und Begräbnisse sind vollständig. Die Taufen erst ab 1711.
Im 18. Jahrhundert nahm die Nutzung des gemeinsamen Weide- und Waldlandes immer mehr zu, die Buersche Mark wurde schonungslos ausgebeutet.
Im Jahre 1763 wurde daher die Markenteilung beschlossen. Jeder Bauer erhielt, seinem Stande entsprechend, einen Teil des umliegenden
Waldes.
1807 begann für Nordeutschland die Franzosenzeit. Buer wurde Mairie und damit bit 1813 ein Teil der frnzösischen
Verwaltungsstruktur.
Die eingeleitete Bauernbefreiung sollte noch auf sich warten lassen. Das Königreich Hannover zu dem Buer auch nun
gehörte, erließ 1831 ein Ablösegesetz. Dieses versprach den Bauern die Möglichkeit, den Hof von den Grundherren freizukaufen.
So geschah dieses in den Folgejahren auch in der Vogtei Buer.
Der Bauernstand erlebte eine Blüte, die zwar durch die Missernten 1846/1847 unterbrochen wurde.
Die Martini-Kirche, im Zentrum unseres Ortes wurde 1852 bis 1855 in neuromanischem Rundbogenstil nach Plänen des Osnabrücker
Stadtbaumeisters Wilhelm Richard erbaut. Von 1821 bis 1974 was Buer Sitz des Superintendenten des Kirchenkreises Buer, der aus den
politischen Kreisen Melle und Wittlage bestand.
Seit 1955 verfügt auch die katholische Kirchengemeinde mit der Marien-Kirche im Ort über ein eigenes Gotteshaus.
Die zentrale Bedeutung des Zentrums Buer, in dem aus 12 Bauernschaften bestehenden Kirchspiels wird auch durch die große Bedeutung der hier
angesiedelten verschiedenen Gerichtsbarkeiten ausgedrückt. Seit mindestens 1593 findet alljährlich der Gute Montag (am ersten Montag
nach "Jacobi") unter der Gerichtslinde statt. Im Laufe der Jahrhunderte entwickelte sich dieses Treffen zu einem
geselligen Treffen der Bewohner mit dem politischen Vertretern der Stadt Melle und dem hiesigen Ortsrat.
Nach dem 39-jährigen Krieg entwickelte sich auf den wertvollen Böden unseres Kirchspiels ein intensiver Flachsanbau, der Mitte des 19. Jahrhunderts
durch die Entwicklung des mechanischen Webstuhls endete und zu wirtschaftlichen Schwierigkeiten vieler Beschäftigter führte.
Die Auswanderungswelle in die neue Welt begann.
Das Kirchspiel Buer erfuhr einen Aderlaß in der Form, dass die Gründung der heutigen Stadt New Melle/Missouri vornehmlich von
Auswanderern aus unserem Kirchspiel erfolgte.
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Herzlich willkommen in Buer